… ist traditionell der Spätfrost im Frühjahr. Davon bleiben wir auch dieses Jahr nicht verschont. Wenn es richtig heftig kommt, können auch geschlossene Blüten erfrieren oder junge Triebe zerstört werden. Um auch in schwierigen Spätfrostjahren eine halbwegs normale Ernte einfahren zu können, sind also Gegenmaßnahmen gefragt. Die fallen je nach Kultur und Zeitpunkt unterschiedlich aus.
Spektakulär sind immer die Bilder der Frostschutzberegnung. Morgens im Gegenlicht steht man dann inmitten einer bizarren Eislandschaft. Hier zeigen wir Bilder aus unserer Selbstpflück-Himbeeranlage. Die jungen Triebe können ohne Frostschutz so starken Schaden nehmen, dass sie danach innerhalb von zwei Wochen nach dem Frost komplett absterben.
Der Schutzeffekt geht allerdings nicht direkt von dem Eispanzer aus. Entscheidend ist vielmehr die beim Gefrieren des Wasser frei werdende Erstarrungswärme. Diese Wärme (wirklich, kein Aprilscherz) sorgt dafür, dass das sich bildende Eis nicht merklich unter 0°C abkühlt. Und eine Erdbeerblüte erfriert erst bei -0,5°C. Diese kleine Temperaturdifferenz zu dem exakt 0,0°C kalten Eis-Wasser Gemisch hält die Blüten am leben. Kommt kein neues Wasser mehr, kühlt das Eis allerdings ab und die Blüten erfrieren.
Die Frostschutzberegnung darf also nicht ausfallen. Deshalb sind wir in den Frostnächten nachts unterwegs, um regelmäßig die Beregnung zu kontrollieren. Da kann ein Zuleitungsschlauch platzen, ein Regner einfrieren oder eine Kupplung aufspringen – alles schon mehrfach passiert. Langweilig wird uns in diesen Nächten nicht. Ein Problem ist natürlich der Schlaf, der einem am nächsten Tag fehlt.
Übrigens, die frühen Erdbeeren blühen und wir rechnen mit den ersten reifen Früchten noch im April. Und – ja, die Blüten haben die Fröste bis jetzt überlebt.